Königskerze

Verbascum thapsiforme

Ich steh hier im Park
bin groß und stark,
lass` leuchten mein Licht,
verstecke mich nicht.
ich gehöre hier hin
und zeig, wer ich bin!

Dies kann ich Dich lehren,
Dich selbst zu ehren,
zu brechen Dein Schweigen,
Deine Kräfte zu zeigen.
Deinem inneren Schatz
gib jetzt seinen Platz!
Nur wenn sie Dich sehen,
können Menschen verstehen,
was Du hast zu sagen
zu brennenden Fragen
unserer Zeit.
Drum mach Dich bereit,
nimm ein deinen Raum
und teile Deinen Traum,
der Dir geschenkt,
der Himmel Dich lenkt.

Drum rate ich Dir
jetzt und hier,
glaub all das nicht,
was man Dir verspricht,
fühle eigene Wahrheit
und mach Dich bereit,
sie laut zu verkünden,
und Dich zu verbinden
mit meinem Mut,
der tut dir gut!

Ehrenpreis

Veronica officinalis

Jetzt kommt der Ehrenpreis
sagt: „Vergiss den ganzen Scheiß
der Pharmaindustrie
denn sonst gehst Du nur hi’,
nimm viel lieber mi’!“

*********

Ich erquick Mann und Frau
mit himmlischem Blau,
wenn Du hast viele Wunden
und gar schlimme Schrunden
und juckende Haut,
koch Tee von meinem Kraut.
Er reinigt Dein Blut
und tut Dir sehr gut
wenn Du musst beklagen
Schmerzen im Magen.
Ich löse den Schleim,
wenn Du liegst daheim
mit Schnupfen im Bett.
Ich bin wirklich nett
zu Menschen in Not,
drum wird’ ich gelobt:
heiße „die einzig Wahre“.
Von der Wiege zur Bahre
Wird’ ich Menschen zuteil
und bring ihnen Heil.

Hokus pokus trallala,
mein Name ist Veronica!

Löwenzahn

Taraxacum officinale

Ich mal die Wiesen gelb an,
und heiße Löwenzahn.
Ich reinige Dich sehr
Bring Kraft zu Dir her.

* * * * * *

Mich kennt jedes Kind,
ich eile geschwind,
wenn Du mich mit Wind
verbläst. Meine Samen sind
schnell wie der Wind,
verteilt über Wiesen
überall will ich sprießen.
Ich verrate Dir hier,
was Du lernst von mir:
Ich verwandle zu viel Dünger,
auch Menschen werden jünger,
indem sie entgiften
von all zu viel Lüsten:
Beim Trinken und Essen,
da hab’ n wir vergessen
das Bittre zu nützen!
Es hilft uns beschützen
Leber, Milz und Galle,
Niere, Blase und alle.
Es bringt die Verdauung
wieder in Ordnung.
So wirk ich belebend,
wie meine Samen erhebend
Das Blut wird gereinigt,
wenn Du bist gepeinigt
von Zuckerkrankheit.
So sei Du bereit
und nimm Wurzelsaft,
er gibt Dir die Kraft,
Dein Schicksal zu wenden.
Es liegt in Deinen Händen!

Beinwell

Symphitum officinalis

Kratzige Blätter, dickes, festes Kraut
ist Deine Erscheinung, wenn man Dich schaut
zartlila Glöckchen, zur Erde gewandt
bist unter Heilern sehr wohl bekannt.

Du trägst die Kraft der Erde in Dir
und heilst die Knochen von Mensch und Tier
ob bei Verstauchung, überdehnten Bändern
mithilfe der Kieselsäure kannst Du es ändern!

Du fügst zusammen, was zusammen gehört,
grad‘ wenn das Feste, die Strukturen zerstört
Formen und Festigen ist Dein Bestreben
bei Haut und Knochen und allen Geweben

Doch zeitgleich löst Du Schwellung‘ bei Wunden,
kühlst Sehnen, Gelenke, wenn sie sind entzunden,
reinigst Wunden, Geschwüre mit Allantoin,
heilst alte Narben, wie kriegst Du das hin?

Verbinden und Lösen zur gleichen Zeit,
wundersames Kraut, Du stehst hier bereit
für all unsere Wunden, die wir uns zufügen,
die Kraft Deiner Wurzel soll uns genügen.

Ich danke Dir sehr für das, was Du schenkst
und dass Du stets zum Ganzsein uns lenkst.

Gänseblümchen

(bellis perennis)

Gänseblümchen, Tausendschön
willst in meinem Garten stehen
schenkst uns Deine Schönheit
gibst uns neue Kraft.

Du kleine Sonne
für Kinder schon Wonne
Du tust uns gut,
reinigst das Blut,
Stoffwechsel und Appetit
machen endlich wieder mit.
Du machst es warm,
stärkst Magen und Darm
und hilfst uns auch,
wenn’s Frau zieht im Bauch
zu ihrer Mondenzeit.
Stehst überall bereit
für neue Schritte,
bringst uns in die Mitte,
auch nach dem Gebären,
hilfst uns abzuwehren
und schenkst neue Kraft,
wenn wir sind geschafft.
Du stärkst das Herz
und linderst den Schmerz
bei Ergüssen und Wunden,
wenn die Haut ist entzunden.
Du hälst uns jung
wirkst gegen Erkältung.
Sind wir umgezogen,
glättest Du unsere Wogen,
hilfst in jedem Falle,
wir lieben dich alle!

Brennessel

Urtica dioica, Urtica urens

Dich kennt jedes Kind
Wenn ich Dich find
und Du brennst meine Haut,
dann schreie ich laut.

„Ich brenne wie Zunder
schmeiß raus alten Plunder
entfach Feuer in Dir
und empfehle Dir hier,
für eine Kur
nimm meinen Saft pur,
nimm Wasser dazu
das putzt dich im Nu.
Jetzt kannst Du verstehn,
alles Gift muss nun gehen,
wenn Du bist gepeinigt,
wird Dein Körper gereinigt.
Dies schadet auch nicht
Bei Rheuma und Gicht.“

Stehst bei Jauche und Gülle,
wo`s voll ist von Mülle,
wo die Erde in Not,
bringst Du sie ins Lot.

„Ich bring neues Eisen,
dann kannst Du beweisen
was Du bist Dir wert.
Jetzt ziehe Dein Schwert
um Dich zu wehren,
Dein Leben zu klären.
Vom Mars kommt meine Kraft
die Neues Dir erschafft“

Melisse

(Melissa officinalis)

Wenn Deine Nerven liegen blank,
alles stresst Dich, macht Dich krank,
jeder hat noch kurz paar Fragen
und tut über alles klagen,
Du musst selbst soviel noch tun,
keine Zeit Dich auszuruhen,
dann nimm einen Bund Melissen,
der wirkt wie ein Ruhekissen
nimm diesen Tee als Medizin
und setz Dich einfach mal ruhig hin.
Genieße ihren frischen Duft
und hol erst einmal richtig Luft.
Dann fällt alles von Dir ab…

Wenn Du kein Schlaf find‘st, keine Ruh,
Melisse schließt die Äuglein zu.
Und press ich Saft am frühen Morgen,
wird er mich gut mit Kraft versorgen,
macht Laune für den ganzen Tag,
das ist der Grund, dass ich sie mag.

Sie hilft bei allen Krankheitsarten
drum stand sie auch in jedem Garten
der alten Klöster, vor langer Zeit
machte sich bald im Lande breit.

Tu es jetzt!

Geh’ einfach los
lass Dich nass regnen
spreche mit den Vögeln
höre dem Wind zu
und Deinem Herzen.
Frag was es will
und lausche.
Lass den Verstand zuhause
oder schicke ihn ins Kino
wenn er zu viel plappert.
Begrabe Deine schlechten Erinnerungen
und bedanke Dich bei der Erde.
Lass Dich von der Sonne braten
zieh Dich nackt aus
und springe in den nächsten Bach.
Sei stolz wie eine Rose,
nicht bescheiden, sittsam und rein
Nein, lebe wild und gefährlich!
Gehorche nicht,
denn sonst findest Du nicht
zu Deinem inneren Schatz.
Sei anmaßend und verwegen,
ja, verwegen!
Besuche eine Jugendliebe
ohne Ankündigung.
Halte die Zeit an
pflücke sie von gelben Blüten
lass Dich im Fluss treiben
tu es jetzt!

Michaela Fischer, Juli 2010

Morgendliches Gespräch mit einem Wandelröschen

Wandelröschen, Wandelröschen,
wo wandelst Du?
Du wandelst immerfort
und bleibst doch an einem Ort.
Ich schaue Dir zu.
Ich fühle dasselbe in mir
ich wandle oft fort und bleib dennoch hier,
nur die Sehnsucht, die Sehnsucht,
die zieht so in mir.

Wandelröschen, Wandelröschen,
was wandelst Du?
Sind`s Deine Blätter, die Farben, Dein Blütenkleid?
Oder bist` gar beteiligt am Wandel der Zeit?
Es lässt mir keine Ruh!
Die Welt, unser Tun,
s` is alles so verrückt,
ich möcht`s gern verwandeln,
dass unser Leben besser glückt!
Aber wie, aber wie?
Ich höre Dir zu:
Wandelröschen, Wandelröschen,
vielleicht weißt es ja Du…

30. Juni 2013